Harry-Otten-Preis für Innovation in der Meteorologie in Kopenhagen verliehen

Der Harry-Otten-Preis für Innovation in der Meteorologie wurde zum vierten Mal verliehen. Während der Jahrestagung der Europäischen Meteorologischen Gesellschaft, die derzeit in Kopenhagen, Dänemark, stattfindet, gab die Jury bekannt, dass Malcolm Kitchen vom britischen Met Office und Chris Brunt von der Universität Exeter den mit 25 000 Euro dotierten ersten Preis gewonnen haben. Ihre Idee mit dem Titel A New Method of Measuring Atmospheric Refractivity (Neue Methode zur Messung der atmosphärischen Brechkraft) besteht darin, Informationen über die Atmosphäre durch die Messung der Biegung von Funksignalen zu erhalten, die von Verkehrsflugzeugen ausgestrahlt werden. Die Methode liefert wichtige Informationen über die Luftfeuchtigkeit auf dem Weg vom Flugzeug zum Messgerät. Die Kenntnis der Feuchtigkeitsverteilung in der Atmosphäre ist für Computerberechnungen des Wetters sehr wichtig. Die Vorhersage von Regenschauern zum Beispiel könnte mit ihrer Methode verbessert werden. Sie demonstrierten die Realisierbarkeit des Konzepts anhand eines vorläufigen Aufbaus in Südwestengland.

Die Gewinner des Preises wurden aus drei Finalisten ausgewählt. Die beiden anderen Finalisten erhielten 2.500 Euro für ihre Ideen.

Yann Dufournet, Igor Stepanov und Geanny Amos dos Santos von SkyEcho in den Niederlanden stellten ihre innovative Idee namens enLIGHT – Ein neuer Weg, um den Bürgern hochauflösende Wetterdaten über die kommenden Wettergefahren zu vermitteln. Sie schlagen vor, ein hochauflösendes Wetterradar und Nowcasting einzusetzen, um die Stadtbewohner innerhalb kürzester Zeit vor gefährlichem Wetter zu warnen. Sie demonstrierten ihre Idee für die Stadt Rotterdam.

Paul Petersik aus Deutschland erörterte seine Idee namens VineForecast – Ein Werkzeug zur Erstellung individueller Vorhersagen von Rebkrankheiten und Phänologie. Ziel ist die Vorhersage des Risikos von Mehltauausbrüchen in Weinbergen mithilfe von hochauflösenden Modelldaten, lokalen Beobachtungen und Algorithmen des maschinellen Lernens. Auf diese Weise würden die Weinbergbesitzer rechtzeitig vor möglichen Krankheitsausbrüchen gewarnt und ein übermäßiger Einsatz von Fungiziden verhindert.

Die Jury erhielt Bewerbungen für den Preis aus verschiedenen europäischen Ländern, Russland und den USA. Leo Kroon, Vorsitzender des Vorstands der Harry-Otten-Stiftung, kommentierte: “Die Idee von Malcolm Kitchen und Chris Brunt ist höchst innovativ. Sie ermöglicht die Beobachtung der Luftfeuchtigkeit in den untersten Schichten der Atmosphäre und kann so die Wettervorhersage verbessern, insbesondere für regionale Anwendungen.”

Bild: Auf der EMS 2019 in Kopenhagen überreichen Harry Otten (links) und Leo Kroon (rechts) den Preis an Chris Brunt (Mitte) und Malcolm Kitchen (rechts)

Stichting Harry Otten Stiftung
Heelsumseweg 27
6721 GP Bennekom
Die Niederlande

https://www.harry-otten-prize.org

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